In der Folgezeit verändert sich die Landschaft. Die uns bisher begleitenden Felswände bleiben zurück und immer öfter mäandert der Fluss durch offene Steppenlandschaft. Oft haben sich Flussarme gebildet, die allerdings den Eindruck erwecken, dass sie aufgrund mangelnder Wassertiefe nicht befahrbar sind. Immer wieder passieren wir nun Sandbänke, teilweise mit Schilf bestanden, die als Brutplätze für Vogelkolonien dienen. Leider besitzen wir kaum ornithologische Kenntnisse, sodass wir die Vögel, die teilweise sehr aufgeregt auf unser Erscheinen reagieren, kaum identifizieren können. Immerhin glauben wir Seeschwalben und eine Art von Austernfischer auszumachen.

Wir paddeln weiter den Fluss hinab und wundern uns, dass wir auch hier noch fast überall auf Hobbyangler stoßen. Viele von ihnen haben gleich ein halbes Dutzend Angeln am oder im Fluss platziert.

Wie geplant suchen wir gegen 18 Uhr unseren Übernachtungsplatz. Trotz mehrerer Landungsversuche lässt sich selbst in dieser Wildnis kein „müllfreier“ Platz finden.

Wir nehmen an, dass wir es bis in die Nähe des kleinen Ortes Uscharal geschafft haben. Leider bereitet uns der starke Wind, der ca. eine Stunde zuvor aufgekommen ist, erhebliche Mühe beim Zeltaufbau. Auch die kleine „Ili-Fliege“, die anscheinend mit Vorliebe im Hals eines Paddlers landet, macht uns zunächst das Leben schwer.

Trotz allem schaffen wir es unser Zelt aufzustellen, eine schöne Grillglut zu entfachen und unser Grillgut perfekt zu garen. Geschafft vom ersten Paddeltag liegen wir bereits um 21 Uhr in den Schlafsäcken, horchen noch ein wenig dem Wind und entschlummern dann selig.