Ein Baubericht von Philipp Pretsch

Einbau des Hängesitzes vom Pouch SE 2005 in den E 65 (bei mir Baujahr 1998, also mit Sperrholzspanten).

Vorgehensweise:

  1. Ermittlung des Abstandes der Tragrohre des Hängesitzes bei ausreichender Spannung (bei mir 42 cm von Rohrmitte zu Rohrmitte.
  2.  Abzeichnen je einer Hälfte von Spant 4  und 3. Wegen des gerundeten Kanten des Sperrholzspants ist es gar nicht einfach, den Bleistift richtig zu führen. Hier ist gutes Augenmaß nonnöten.
  3. Zeichnen einer Vertikalen im Abstand von ½ Abstand der Tragrohre (bei mir also 21 cm) von der Spantmitte. Auf dieser Linie müssen die späteren Bohrungen zur Aufnahme der Tragrohre liegen. Festlegung der Mindest- und Höchstsitzhöhe auf der Vertikalen (Wichtig: vom Spantenboden aus gemessen, gleiche Höhe bei beiden Spanten, da hier kein Kielsprung). Am besten mehrere Löcher im Abstand von ca. 2 cm voneinander für die späteren M8-Schrauben planen.
  4. Konstruieren des an die Innenseiten der Spanten anzubringenden Sperrholzeinsatzes um die Löcher herum.
  5.  Anfertigen von Alu blechen in Form des Einsatzes + ausreichend Überlappung auf den Spanten. Pro Seite und Spant 2 Stück, also insgesamt 8 Stück. Dicke min. 1,5 mm.
  6. Überlappungsbereich auf Spanten anzeichnen.
  7. Übertragung der Löcher und Bohren (8 mm). Entgraten.
  8. Festlegen und Bohren der Löcher für späteres Vernieten/Verschrauben der Alubleche mit den Einsätzen (3 mm-Niete) und mit den Spanten (4 mm-Niete). Aam besten für beide Spanten gleiche Lochpositionen auswählen.
  9. Übertragen der Spanteninnenform im Bereich der Tragrohranbauten auf Sperrholz in Spantdicke mit Übermaß „zum Spielen“. Achtung: zuvor Spantinnenseite so weit wegfeilen, bis Kantenrundung weg ist und eine scharfe Kante entsteht.
  10. Aussägen und exaktes Angleichen dieser Form an die Spantinnenseite.
  11. Bohrung der Nietlöcher in diese Sperrholzeinsätze mit den jeweiligen Alublechen als Schablone.
  12. Vernieten der Alubleche mit dem jeweils  dazugehörigen Sperrholzeinsatz.
  13. Wegnahme des Überstandes vom Sperrholz, angleichen, feilen, schleifen.
  14. Durchbohren der M8-Löcher ins Sperrholz.
  15. Übertragen und Bohren der Nietlöcher von den Alublechen auf die Spanten.
  16. Vernieten der Alu-Sperrholzeinsätze mit den Spanten unter gleichzeitiger stumpfer Verleimung mit Epoxi.
  17. Lackieren des sichtbaren Sperrholzes.
  18. Endlich fertig (ich sach‘ ja, es ist eine Frimelei aus Maß festlegen, abnehmen und übertragen.
  19. Messen Abstand Spant 3 und 4 unter Berücksichtigung der Aluniete, sofern die Sitzrohre auf diese stoßen.
  20. Originalrohre auf dieses Maß kürzen (beidseitig, da der Schraubenteil der Originalrohre nicht benötigt wird.
  21. Aluvollmaterialeinsätze ca. 3-4 cm lang mit M8-Gewinde versehen. Die Sitzrohre sind 25 mm im Durchmesser und besitzen eine Wandstärke von 2 mm, Innendurchmesser ist also unglückliche 21 mm. Zum Bau einer Bohrschablone, die das zentrierte Bohren des Gewindeloches in das Alu –Rundmaterial erlaubt, benötigt man einen Forstnerbohrer im Durchmesser des Aluvollmaterials (hier also 21 mm). Den hatte ich nicht und ich wollte auch keinen nur hierfür anschaffen (21 mm-Vollmaterial wäre über Ebay erhältlich gewesen). Also wählte  ich 20 mm und umwickelte die Alueinsätze später mit etwas Klebeband, bis sie satt in die Sitzrohre paßten. Pfusch? Vielleicht…
  22. Durchbohren und Vernieten der Rohre und der Einsätze.
  23. Originalsitz und-lehne verkaufen :-).

 

Die Schritte 5-17 könnte man ggf. vereinfachen, in dem man einfach zwei neue Spanten mit den Schraublöchern für die Tragrohre konstruiert und neu baut. Könnte ggf. sogar schneller sein (schöner sowieso).

 

 

 

 

 

Philipp Pretsch, Jahrgang 1971, faltert seit 1998.  Er ist derzeit lebhaft damit beschäftigt, trotz der Kinder und mit denselben wieder mehr aufs Wasser zu kommen.
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